Nach tagelanger Diskussion hat das Leitungsduo der Berlinale fünf zuvor zur Eröffnungsgala des Filmfestivals eingeladene AfD-Politikerinnen und -Politiker wieder ausgeladen. Diese seien zudem darüber informiert worden, „dass sie auf der Berlinale nicht willkommen sind“, erklärte das Leitungsduo, Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian, am Donnerstag. Es sei ihnen „als Berlinale und als Team wichtig, unmissverständlich Stellung zu beziehen für eine offene Demokratie“.
Die Berlinale-Leitung begründete dies auch mit den Enthüllungen, die es in den vergangenen Wochen zu „explizit antidemokratischen Positionen“ und zu einzelnen Politikern der AfD gegeben habe. Das Netzwerk Correctiv hatte Anfang Januar über ein Geheimtreffen von AfD-Politikern, Mitglieder der rechtskonservativen Werteunion, Rechtsextreme und Unternehmer berichtet. Diese sprachen den Recherchen zufolge bei dem Treffen Ende November 2023 über die Vertreibung von Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland.
„Die AfD und etliche ihrer Mitglieder und Abgeordneten vertreten Ansichten, die den Grundwerten der Demokratie zutiefst widersprechen“, erklärte die Berlinale-Leitung dazu nun. Bei der AfD seien unter anderem Forderungen nach einer homogenen Gesellschaft, homophobe und queerfeindliche Äußerungen, „schlimmer Geschichtsrevisionismus und klarer Rechtsextremismus“ zu finden. In Zeiten, in denen Rechtsextreme in die Parlamente einzögen, wolle die Berlinale mit der Ausladung der AfD eine klare Position beziehen, hieß es weiter.
Zu dem Filmfestival waren neben Vertreterinnen und Vertreter anderer Parteien auch Politiker der AfD eingeladen worden, was für heftige Kritik sorgte. Die 74. Berlinale findet von 15. bis zum 25. Februar statt.