Mutmaßlicher Angriff: Studierendenunion: Konsequenzen für Antisemiten am Campus

Ein jüdischer Student wird in Berlin-Mitte verprügelt – verdächtig ist ein Kommilitone. Die Vertretung jüdischer Studierender fordert von den Unileitungen klare Konsequenzen.

Nach einem mutmaßlichen Angriff auf einen jüdischen Studenten in Berlin-Mitte hat die Jüdische Studierendenunion ein konsequentes Vorgehen von Universitätsleitungen gefordert. „Jüdische Studierende erwarten endlich klare Konsequenzen für Antisemiten am Campus. Universitätsleitungen müssen ihre Verantwortung wahrnehmen. Öffentliche Statements sind nicht mehr genug“, sagte die Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion, Hanna Veiler dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Es muss klar sein, dass es in der Verantwortung der Unis liegt, der Ausbreitung des Judenhasses unter ihrer Studierendenschaft und ihren Angestellten den Nährboden zu nehmen.“ Die Freie Universität (FU) Berlin kündigte am Montag an, juristische Schritte zu prüfen.

Ein 23 Jahre alter Student der FU soll nach Polizeiangaben in der Nacht zum Samstag in der Brunnenstraße einen 30 Jahre alten jüdischen Kommilitonen mehrmals ins Gesicht geschlagen und schließlich auf den am Boden liegenden Mann eingetreten haben. Der Fall löste Entsetzen in Berlin aus.

„Wenn sich bestätigt, dass der Täter Student der Freien Universität Berlin ist, wird die Hochschule umgehend die möglichen juristischen Schritte im Rahmen des Hausrechts prüfen und gegebenenfalls ein Hausverbot durchsetzen“, teilte die FU am Montag mit. Sie unternehme „alles in ihrer Kraft Stehende“, um eine Bedrohung jüdischer Studierender auf dem Campus zu verhindern.

Seit dem Massaker der Hamas in Israel vom 7. Oktober kam es an Hochschulen in Deutschland immer wieder zu Vorfällen, die als antisemitisch beziehungsweise antiisraelisch gewertet wurden: In Berlin waren es zum Beispiel Aktionen, Schmierereien und Beiträge in Chatgruppen.

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