Nachdem der Buckingham Palast die Krebserkrankung von König Charles III. veröffentlicht hat, eilte sein abtrünniger Sohn Prinz Harry sofort zum Flughafen. Nur der engste Kreis weiß, ob eine Versöhnung mit der Familie ansteht. Wichtig wäre sie.
Eine Erkrankung legt den Blick dafür frei, was wirklich zählt, so sagt man. Selbst die ärgsten Familienfehden und übelsten Eitelkeiten können mit einem Male nichtig wirken, wenn ein Familienmitglied eine lebensverändernde Diagnose gestellt bekommt. Auch im britischen Königshaus dürfte es so sein. Am Montag versetzte der Buckingham Palast das ganze Land in Aufregung, als er die Krebserkrankung von König Charles III. öffentlich machte. Bei einer Prostata-Behandlung waren Ärzte des Königs aufmerksam auf den Krebs geworden, die Bestätigung erfolgte erst kürzlich.
Über 8000 Kilometer entfernt im kalifornischen Montecito machte sich sogleich einer auf den Weg, von dem man schon lange nichts mehr gehört hatte: Charles‘ Sohn Prinz Harry eilte zum Flughafen, zurück in die Heimat. Dass der Ehemann von Herzogin Meghan sofort gen London aufbrach, spricht für den Ernst der Lage. Denn Charles‘ Diagnose und sein damit verbundener Ausfall bringen die Monarchie ins Wanken, auch wenn das der Palast selbst natürlich nie zugeben würde. Die Fragilität der Institution wurde gleichwohl bereits in den vergangenen Wochen ersichtlich, als Prinzessin Kate im Krankenhaus lag, Prinz William sich um sie und die Kinder kümmerte – und König Charles eine Behandlung an der Prostata durchführen ließ, zu dem Zeitpunkt noch ohne Diagnose. Es war die Gleichzeitigkeit, die viele bangen ließ.
Auf einmal lag die Last der royalen Aufgaben auf den Schultern von Königin Camilla und Prinzessin Anne, die eine Vielzahl an Terminen und Engagements wahrnahmen. Charles hatte in den vergangenen Jahren immer wieder betont, er wünsche sich eine moderne und verschlankte Monarchie. Dass so ein Weg auch negative Folgen mit sich bringen, dass er Lücken offenbaren kann, wird dieser Tage erstmals sichtbar.
Verschlankte Monarchie von König Charles in Schwierigkeiten
„Ich bin sicher, dass Harry die Vergangenheit jetzt für dieses ernste Thema beiseite schieben wird. Es ist so wichtig, dass die königliche Familie – einschließlich der Sussex-Familie – an einem Strang zieht“, so Experte Richard Fitzwilliams gegenüber der britischen „The Sun“. Mit Harrys und Meghans Auswanderung und ihrem Abtritt von den royalen Pflichten hat die Institution 2020 zwei wichtige, arbeitende Mitglieder verloren – und Thronfolger William seinen Bruder. Die Beziehung der beiden gilt als zerrüttet. Zuletzt hatte die Autobiografie von Harry den Bruch zementiert. Vorwürfe und Anschuldigungen von Harry trafen dabei auf die eiserne Fassade Williams, der bis heute dem royalen Leitsatz „Never complain, never explain“ folgt. Die Situation schien aussichtslos, eine Aussprache in weite Ferne gerückt.
Selbst die vorübergehend demonstrierte Einigkeit nach dem Tod von Queen Elizabeth II. hat nicht darüber hinweg täuschen können, wie entzweit die Brüder eigentlich sind. Die Fronten blieben so verhärtet, dass Prinz Harry in einem Hotel zu wohnen vorzog, als er zuletzt im Herbst vergangenen Jahres in London weilte. Und jetzt? Ob der Abtrünnige beim nun anstehenden Besuch auch eine Reise nach Windsor zu William und Kate machen wird, ist bislang nicht bekannt. Damit das Königshaus an Stabilität zurückgewinnt, dürfte ein nachhaltiger Frieden aber so wichtig sein wie nie zuvor.
Quellen: „The Sun“ / „Daily Mail“
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