Dschungelcamp – das Wiedersehen: Kim kommt mit Krone – und Lucy oben ohne

Am Tag nach dem Finale wurde zum traditionellen Stelldichein im Baumhaus geladen. Besonders spannend dabei die Frage: Wie hat Mike das alles nur durchgestanden? Spoileralarm: Der Mann kann Latein.

Das Wiedersehen am Tag danach ist ja immer so ein bisschen wie der Großputz am Morgen nach der großen Silvestersause. Alle sind noch ein bisschen verkatert, das Erlebte, wenn man sich denn dran erinnern kann, noch gar nicht so richtig verdaut. Trotzdem muss das jetzt alles nochmal hochgeholt und durchgekaut werden. Bei der Wiedersehens-Sendung von „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ ist das unbedingt wörtlich zu nehmen.

In einem der zahlreichen „Best of“-Zusammenschnitte ging es natürlich auch nochmal ans Eingemachte, wurde das Verspeisen von Schlinz und Schlonz und Bullenpimmel ein weiteres Mal präsentiert. Famos, dass da zuweilen Bruchteile von Sekunden ausreichen, um so ein leichtes Kitzeln am Kehlkopf samt verstärktem Speichelfluss auszulösen – ein eindeutiges Indiz dafür, dass Prüfungsangst im Dschungelcamp auch nach 20 Jahren immer noch E-K-E-L-H-A-F-T buchstabiert wird.

Dschungelcamp Interview Richard Cowles 06.23

Höhen und Tiefen

Alle zwölf Kandidaten hatten sich also im Baumhaus eingefunden, auch wenn Heinz Hoenig sich wohl zwischendurch mal absentieren musste, am Ende war er dann wieder ganz da, also, für seine Verhältnisse jedenfalls. Reihum wurde, auch das schöne Tradition, noch einmal an High- und Lowlights erinnert, an Kochdiktatur und Klopapiergate, an Spinnen und Späße, Tränen und Terz, Haare am Hintern und hängende Hoden.

Da fühlte Felix sich zuweilen falsch dargestellt, aber einer muss ja schließlich die Kontrolle bewahren. Und wenn der Rücken ätzt und der Regen fällt, dann platzt eben manchmal die Bombe. Tim hat viel über sich gelernt, wusste man ja, und fühlte sich in einem „der versautesten Camps“ auch am Tag danach wie zuhause, ebenso Sarah, wenn auch aus anderen Gründen. Die Gegend, die Natur, das Wasser, kennt sie alles von zuhaus. Cora schwankte bei der Frage nach der Reue über den freiweilligen Ausstieg zwischen Ja, Nein und Jein.

Dschungelcamp Ankündigung, 23.20

Anya wiederum bereute nichts, David dagegen hatte nichts bemerkt, wurde erst draußen mit der Nase drauf gestoßen, dass da wohl jemand für ihn geschwärmt hatte. Irgendwie ja auch kein Wunder, der war schließlich massiv abgelenkt, von Klorollenrationierung, Handrückenrasur und nackten Gesäßen. Sein Fazit am Ende: Alles halb so wild, wir haben uns ausgesprochen. Na, geht doch.

Kurz vor dem Knall(en)

Aussprache, genau das richtige Stichwort, da gab es zumindest die begründete Frage, ob es zwischen Mike und Kim und Leyla nochmal krachen würde. Aber wo in den vergangenen Jahren schon mal Plätze im Baumhaus frei blieben, weil es einfach zu arg geknallt hatte, ging es hier nun fast schon harmonisch zu, vielleicht ja aufgrund dessen, dass eben nicht geknallt wurde. 

Für richtigen Sex hat’s einfach zu stark gemüffelt, die Dirty Talks waren eh schon derb genug und dann noch der ganze Schweiß – kein Wunder, dass die Erotikskala auf der Pritsche nicht mal Gänseblümchen-Stärke erreichte. Von Kim gab es dann wenigstens noch einen Spruch über die Maße von Mikes bestem Stück, der ihrem Bekunden nach wohl eher mickedy-mickrig sein soll, dafür entschuldigte sie sich zumindest dafür, dass sie Mikes Kind in die Diskussion gezogen hatte. 

Die beiden essentiellen Fragen in dieser Angelegenheit: Wie hatte Mike das Dauerfeuer an Vorwürfen im Camp eigentlich durchgehalten? Seine Antwort: mit Selbsthilfe und Selbstliebe. Mit, und das hat er wirklich gesagt, Affirmation. Mike und Latein, eine Kombination, fast so verwirrend wie Heinz Hoenigs Anekdote von der Okertalsperre und dem Ausguck in der Futterkrippe. Gut, dass Fabio ihm da, wie schon im Camp, ein wenig beiseite stand. File under: ziemlich beste Freunde. 

Die beiden werden sich bestimmt auch mal privat auf ein paar Liegestütze treffen. Wie möglicherweise auch Mike und Leyla, denn das war ja die andere offene Baustelle: Geht da womöglich doch noch was, wenn der Schweiß erstmal abgeduscht, der Hintern frisch rasiert, die Haare gegelt, die Lippen geglosst sind? Tendenz: Kann gut sein. Die Freundschaftsbänder tragen sie jedenfalls noch, auch Wolle Petry hat mal klein angefangen.

Dschungelcamp FS Tag 17

Mit Krone und ohne

Zumindest ein kleines bisschen Irritation gab es um ein besonders majestätisches Detail. Während Lucy zunächst ohne königliches Rüstzeug auftauchte – also weder Krone noch Zepter – trug Kim wie selbstverständlich eine Krone auf dem runderneuerten Haupt. Wie hatte sie doch so treffend in der Selbsteinschätzung gesagt: „Ich war scheiß-unsympathisch.“ Einsicht ist der erste Weg zur, nun ja, nennen wir es der Form halber, Besserung. Wer weiß, wofür so ein Schamane – außer Prosecco ein- und ausschenken – doch gut sein kann. 

Ganz bodenständig dagegen die frischgebackene Dschungelkönigin Lucy Ludmilla I. am Beginn ihrer Amtszeit, zudem am Schluss der Wiedersehenssause ordnungsgemäß mit Krone auf dem Haupt. Das gewonnene Geld wird investiert, Shout-outs gehen an Bulgarien und hinter einer starken Frau steht immer auch ein starkes Team. Oder eben das Dschungelcamp. 

Eben jenes wiederum, das bestätigten Jan Köppen und Sonja Zietlow jetzt offiziell, soll in einer besonderen Variante in diesem Sommer noch einmal seine Tore öffnen. Dann in Südafrika und für Bewohner und Bewohnerinnen, die es ein zweites Mal wissen wollen. Wir werden berichten, das steht selbstredend fest. Wie hatte Heinz es doch so treffend gesagt: Du musst es in den Eiern haben, ansonsten bleibst du zuhause.

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