In Paris werden nach einem Bürgerentscheid die Parkgebühren für bestimmte Autos drastisch erhöht. Die Maßnahme betrifft nicht nur die titelgebenden SUV. In Deutschland würden etliche Autos die gesetzte Marke reißen.
Erstzulassung, Leistung, Verbrauch – bei den meisten Verkaufsportalen im Netz lassen sich die Angebote nach verschiedenen Attributen filtern. Eine Größe fehlt bei vielen noch: das Gewicht. Das könnte sich jedoch ändern, wenn das „Pariser Modell“ in weiteren Regionen Schule macht. Die Bevölkerung der französischen Hauptstadt sprach sich per Bürgerentscheid mehrheitlich knapp dafür aus, die Parkgebühren für große Autos drastisch zu erhöhen (mehr dazu hier). Zwar nahmen nur sechs Prozent der Berechtigten an der Abstimmung teil, die Folge ist aber: Eine Stunde Parken wird ab September für Besucher 18 Euro kosten, sechs Stunden 225 Euro.
Die Abstimmung mit dem Motto „Mehr oder weniger SUV in Paris?“ war im Vorfeld zwar mit dem Reizwort „SUV“ versehen, betroffen sind aber nicht nur die mitunter als „Stadtpanzer“ bezeichneten Geländewagen. Der neue Tarif greift für alle Verbrenner- und Hybridmodelle mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und Elektromodelle ab zwei Tonnen Gewicht.
„Pariser Marke“ würde hierzulande oft gerissen
Richtet man den Blick auf Deutschland, dürften etliche der aktuell hierzulande zugelassenen Fahrzeuge diese Marke reißen. Das durchschnittliche Leergewicht neu zugelassener Personenkraftwagen ging hierzulande in den vergangenen Jahren stets weiter nach oben und lag zuletzt bei rund 1,7 Tonnen. Das zeigen Daten des Kraftfahrtbundesamtes, siehe unten.
Am Beispiel des VW Golf lässt sich wiederum recht eindrücklich erkennen, wie sich das Gewicht innerhalb der Modellreihe seit der Einführung der ersten Generation baubedingt immer weiter erhöht hat. Bei seiner Einführung 1974 wog der Golf I noch um die 800 Kilogramm. In der Baureihe VIII gibt es keinen Golf mehr, der unter 1,2 Tonnen auf die Waage bringt. Je nach Konfiguration wird die Pariser 1,6-Tonnen-Marke mit dem Kombimodell „Variant“ bereits überschritten. Bei einem Fahrzeug der Kompaktklasse wohlgemerkt. Etliche Mittelklassewagen, Kombis und Bullis dürften die Grenze erst recht überschreiten.
Im Laufe der Jahre zugelegt: Der VW Golf wurde immer schwerer
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Wie schwer ist das eigene Auto? Hier finden Sie die Angabe
Wie schwer das eigene Auto ist, verrät die Zulassungsbescheinigung I, dort steht das Leergewicht in Zeile G. Bei vor 2005 gekauften Autos ist die Angabe unter Punkt 14 des Fahrzeugscheins zu finden. Wer vorhat, ab September mit dem Auto nach Paris zu fahren, sollte also vorher einmal einen Blick in die Fahrzeugdokumente werfen. Und gegebenenfalls in ein privates Parkhaus fahren – dort gelten die neuen Tarife nämlich nicht.
Quellen: KBA, DEKRA, Volkswagen, DPA
In der Galerie: Wer mit dem Auto in die Innenstadt fährt, darf sich regelmäßig über hohe Parkgebühren ärgern. Aber welche Städte verdienen mit den abgestellten Fahrzeugen eigentlich am meisten? Ein Ranking gibt nun Aufschluss.